Dieses Interview im #jungbleiben Magazin von Vöslauer wollte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Oti, Otmane oder einfach nur Skillbeast! Er ist derzeit der bekannteste österreichische Fitnesstrainer, der mit seinem eigenen Abo bereits viele zu einem gesünderen und sportlicheren Lifestyle motiviert. Er bezeichnet sich als Progress Hunter, der vor allem einige Tipps gegen den „inneren Schweinehund“ in petto hat, wie er uns im #jungbleiben-Interview erzählt.
Dein Skillbeast-Effekt ist berühmt. Wie hast du denn deine Methoden entwickelt?
Oti: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich von meinen KundInnen inspiriert werde. Nicht jede Übung ist bei jedem gleich. Ich habe in den letzten Jahren viele mit unterschiedlichen Problemzonen trainiert und musste dann immer wieder neue Übungen entwickeln. Funktioniert es mal bei 10 nicht, funktioniert es bei der 11. Person. Ich versuche nicht immer wieder etwas Neues zu entwickeln, aber mache dann eine 1.2 Version und das ist für mich auch eine Challenge. Ich bin ein Progress Hunter, ich möchte, dieses eine bestimmte Lächeln sehen, wenn jemand merkt, dass plötzlich etwas weitergeht. Die Entwicklung findet nicht nur im Körper, sondern vor allem im Kopf statt.
Was motiviert dich?
Oti: „Ich möchte, dass sich meine KundInnen nicht nur sich körperlich, sondern auch psychisch verändern. Auf sich selber stolz zu sein, sich zu lieben und zu akzeptieren, das ist für mich wichtig. Denn Sport war für mich eine zentrale Stütze im Leben. Meine Mutter war Alleinerzieherin und hat mich zum American Football geschickt. Dadurch habe ich Disziplin und wichtige soziale Skills gelernt. Immer wieder hat mich Sport rausgeholt, wenn es mir schlecht gegangen ist. Das Gefühl ist so einzigartig und das möchte ich unbedingt weitergeben. Und bezüglich Abnehmen: Wir ignorieren oft die Zeichen und dann haben wir zehn oder fünfzehn Kilo mehr drauf und es ist meine Aufgabe zu sagen, dass alles schaffbar ist.“
Und das Rezept gegen den „inneren Schweinehund“ gibt es das?
Oti: „Viele, wenn sie nichts gemacht haben, machen ihren Erfolg von einer Zahl abhängig. Sie stellen sich auf die Waage und drei Wochen später haben sie nur drei Kilo verloren. Und dann fragen sie sich warum sie Sport machen. Die Waage kann aber täuschen, vor allem weil Muskelmasse schwerer als Körperfett ist – und es sind ja die Muskeln, die wir beim Sport aufbauen und Fett das wir beim Sport abbauen. Es sollte aber vor allem um andere Faktoren gehen, wie besseren Schlaf und mehr Wohlbefinden. Also den inneren Schweinehund kann man mit einem neuen Körpergefühl bekämpfen. Das ist für mich der Schlüssel.“
Wenn man nicht mehr auf die Waage steigt: Wie kann man dann seinen Body-Erfolg messen?
Oti: „Was ich gerne mache ist, ein Jahr nach dem Trainingsstart das Gewicht anzuschauen. Da können dann zwar drei oder vier Kilo mehr sein, aber man sieht komplett anders aus. Und dann sind auch noch Maßband und Vorher-Nachher-Fotos wichtig sowie der Zuspruch von FreundInnen und der Familie, die einen darauf ansprechen. Und natürlich spielt der Kleiderschrank auch eine Rolle. Da gibt es dann die uralten Jeans oder ein Oberteil, das einem plötzlich wieder passt.“
Du bist von den aktuellen Umständen im Lockdown betroffen. Was hast du adaptiert, damit du mit deinen KundInnen trainieren kannst?
Oti: „Seit Jahren ist meine Warteliste lang, das heißt ich kann nicht mit jedem persönlich trainieren. Was ich daran ändern konnte war, dass ich Videos gemacht habe. Mein erstes Trainingsprogramm ist super eingeschlagen und Ende letzten Jahres ist dann meine Abo Oti2Go dazugekommen. Ich trainiere auch live mit der Community und gebe im Chat Tipps. Anfangs war ich sehr skeptisch, weil ich detailverliebt bin und Bedenken hatte, ob der Progress so gut ist, wie wenn die KundInnen bei mir im Studio sind. Aber während dem ersten Lockdown haben mir Leute geschrieben, dass sie, obwohl sie schon seit Jahren im Gym trainieren, fantastische Ergebnisse haben. Das hat mich extrem gefreut und bestärkt.“
Und wie sieht es mit der Ernährung aus? Was sollte man für den Trainingserfolg ändern?
Oti: „Ich bin kein Fan von Diäten, arbeite aber mit einem Ernährungsleitfaden an den ich mich halte und den ich auch so weitergebe. Es ist nicht schwer, es ist einfach eine Umstellung in unserem Konsumverhalten. Denn wir kochen mehr, als wir eigentlich brauchen, haben zu viel im Kühlschrank, im Brotkasten und vor allem in der Süßigkeitenladen. Wenn man meinen Ernährungsleitfaden annimmt, sieht man den Erfolg schneller. Wenn man es nicht annimmt, dann kommt man eben erst später drauf, dass man ihn braucht.“
Für alle, die im Lockdown ihr Training haben schleifen lassen, was kannst du empfehlen?
Oti: „Egal was du machst – lass dir Zeit. Man muss step by step aufbauen und sich nicht am Anfang ausbrennen. Als AnfängerIn, der/die in den Sport einsteigt, kann man nicht erwarten, gleich einen Marathon zu laufen. Wenn man Glück hat, kommt man sofort wieder rein. Aber man sollte nicht die Erwartung haben, dass alles gleich wieder funktioniert. Das ist auch nach Verletzungen so. Die Mind-Body-Connection muss wieder erlernt werden, dann kommt man ganz schnell wieder zurück.“
Gibt es drei Moves, die typisch Skillbeast sind?
Oti: „Alle kennen die Nikes, den Peach Bum – und dann die Add-Ons, die zu jeder Übung dazukommen. Alle fürchten und lieben sie. [lacht] Die findet man auch im Abo.“
Wenn du mal nicht 24/7 auf Achse bist, was machst du an einem Oti-Off-Day?
Oti: „Den Oti-Off-Day gibt es nicht. Es ist für mich keine Arbeit, weil ich einfach liebe, was ich tue. Aber seitdem ich in einer Beziehung bin, ist jede Sekunde mit meiner Freundin Balsam fürs Herz. Es gibt wahrscheinlich wenige, die das Arbeitspensum, das ich habe, akzeptieren können. Aber meine Freundin pusht mich trotzdem immer.“
Was hast du als nächstes geplant?
Oti: „Ein zweites Studio am Schlickplatz im 9. Wiener Gemeindebezirk wird kommen. Dazu plane ich ein Regenerationscenter. Ich bin ein großer Fan von Cryotherapie, weil es so viele Dinge im Körper verbessert. Bei Frauen beispielsweise die Haut und den Hormonspiegel. Ich wollte immer eine Mischung aus einer Healthy-Snack-Bar und Heil- und Sportmassage schaffen. Und das mache ich jetzt mit Dr. Patrick Weninger. Beim Oti2Go Abo kommen Trainings für die Zeit nach der Schwangerschaft, Routinen für Männer und über 60-jährige.“